Lebenshilfe Landesverband Hamburg e.V.
Lebendige Inklusion dank vieler Helfer
Teilhabe, die funktioniert: wie Menschen mit geistigen Behinderungen dank fördernder Angebote an Lebensqualität gewinnen.
Der Lebenshilfe Landesverband Hamburg hat eine lange Tradition: „Wir kümmern uns seit 1960 um Menschen mit einer geistigen Behinderung“, erklärt Geschäftsführer Axel Graßmann. „Wir betreuen Betroffene in ihrem häuslichen Umfeld, begleiten Geflüchtete mit Behinderung zu den Ämtern, und auch junge Familien erhalten Unterstützung.“ Doch es geht um mehr. Vor allem um gemeinsame Freizeitbeschäftigungen, das Erleben von Zusammenhalt.
So werden die „Hockies“ von der Hamburger Hockeylegende Greta Blunck (85) trainiert, es gibt ein Fußballteam in Kooperation mit dem Bramfelder SV, einen inklusiven Erwachsenen-Chor, der traditionell bei der Tannenaufstellung im Hamburger Rathaus singt – und eine Mädchengruppe, die sich alle 14 Tage zum Backen, Klönen und Basteln im Ottenser Kulturzentrum Motte trifft und von zwei Sozialpädagoginnen begleitet wird. Chor und Mädchengruppe wurden zuletzt vom Familie von Pein Stiftungsfonds unter dem Dach der Haspa Hamburg Stiftung gefördert.
Digitalisierung als Chance
„Außerdem“, erzählt Graßmann, „sammeln wir Spenden und Fördergelder von überall.“ So konnte gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine Gesundheits-App in leichter Sprache umgesetzt werden. Von einer an besondere Bedürfnisse angepassten Digitalisierung verspricht sich die Lebenshilfe künftig mehr Teilhabe: „Wir haben ein Übersetzungsbüro und bieten Fortbildungen für leichte Sprache an.“ Zudem laufe derzeit ein Projekt, das die Internetgewohnheiten von Menschen mit geistiger Behinderung erkundet, damit sie künftig auch mehr am digitalen Leben teilhaben können.
Stiftung SeeYou „CU“
Licht ins Dunkle bringen
Herr Dr. Siefert, Sie sind Arzt am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift und der Geschäftsführer der Stiftung SeeYou. Wie hängt das zusammen?
Sönke Siefert: Erzbischof Werner Thissen hat im Jahr 2004 SeeYou gegründet und das KKH Wilhelmstift als Treuhänderin eingesetzt. Das gemeinsame Anliegen von der Kinderklinik und der Stiftung ist es, Familien mit Kindern zu unterstützen, die Hilfe benötigen, und sie mit jenen Institutionen zu verbinden, die genau das leisten können, was jeweils dringend benötigt wird.
2022 hat die Stiftung 2.005 Familien begleitet, bundesweit arbeiten 103 Arztpraxen und Geburtskliniken nach dem Modell Babylotse.
Siefert: Wir bieten in Deutschland unfassbar viel Hilfe an. Das ist erst mal eine gute Nachricht, aber wenn es einem selbst nicht gut geht, ist es sehr herausfordernd, sich in diesem Dschungel von Tausenden Paragrafen und von vielen Sozialgesetzen zu orientieren. Dabei brauchen gerade junge Familien eine Lotsin!
Sie beraten also Akteure aus dem Gesundheitswesen und bilden Babylotsen aus?
Siefert: Genau, das sind zwei Pfeiler unserer Arbeit. Ein weiterer ist die Nachsorge schwer kranker Kinder, damit sie auch, nachdem sie unsere Klinik verlassen, zu Hause ambulant gut versorgt werden. Gerade in diesem Bereich sind wir sehr auf Spenden angewiesen.
Deutsche YFU Stiftung
Von Deutschland in die Welt hinaus
Seit 66 Jahren gibt es den Verein „Deutsches Youth For Understanding Komitee e. V.“, der Schüleraustausche in bis zu 40 Länder der Welt organisiert. Rund 300 bis 400 Schüler kommen jedes Jahr nach Deutschland, die doppelte Zahl geht von hier in die Welt hinaus. Vor zehn Jahren gründete der Verein unter dem Dach der Haspa Hamburg Stiftung die Deutsche YFU Stiftung. „Wir möchten für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen“, erklärt Christiane Thurner, Ansprechpartnerin für alle Stiftungsangelegenheiten.
Zustiftungen eröffnen Chancen
„Kinder aus benachteiligten Familien, die einen Schüleraustausch oft nicht erwägen, sollen ermutigt und mit Stipendien unterstützt werden“, so Thurner. Sie können auch erst einmal durch Kurzprogramme herangeführt werden. Das Ziel: Mit ihrer Förderung öffnet die Stiftung den Zugang zu globaler und interkultureller Bildung. Zustiftungen kämen etwa von Ehemaligen, die „durch den Schüleraustausch früher selbst profitiert haben und später im Leben etwas zurückgeben wollen.“